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Poschweck

Der Aachener Poschweck ist ein traditionelles Osterbrot („Paschen“ = Ostern „weck“ = Brötchen), das seit dem späten Mittelalter bekannt ist. Das Besondere daran sind die Zuckerwürfel, die im Teig und nach dem Backen leicht zerlaufen in der Krume schwimmen. Es gibt auch Varianten mit Rosinen, Nüssen und / oder Kandiszucker.

Wir backen den Poschweck in zwei Varianten und jeweils zwei Größen. Traditionell starten wir drei Wochen vor Karfreitag mit den ersten Poschwecken im Jahr. Die letzten gibt es dann drei Wochen nach Ostern. Unser Großvater und auch unser Vater haben den Poschweck nur mit sehr viel Würfelzucker (auch „Klumpzucker“ in Aachen genannt) gebacken. Wir haben nun zusätzlich vor Jahren eine „zuckerreduzierte“ Variante eingeführt. Der Klumpzuckeranteil wurde auf 35 % reduziert und es wurden 35% Kandiszucker hinzugefügt. Dazu kommen noch 25 % Rosinen.

Natürlich wird der süße Hefeteig mit Rohmilch, Butter und Eiern hergestellt. Die Rohmilch und die Eier beziehen wir vom Soerser Milchkännchen. Als Gewürze setzen wir eine Mischung aus Marzipanrohmasse, Macis, Muskat und Tonkabohne zu.

 

Geschichte des Poschwecks (Quelle: Wikipedia  https://de.wikipedia.org/wiki/Poschweck)

Die erste Erwähnung des Poschwecks findet sich 1547 in einer Aachener Bäckerordnung.[3] Es sollte nach einer damals noch rigide gehaltenen Fastenzeit die erste hoch kalorische Bereicherung für die österliche Tafel sein. Darum wurde der Poschweck in Aachen und Umgebung zunächst den Stammkunden als Ostergeschenk überreicht. Allmählich wurde diese kostspielige Angelegenheit den Bäckern zu teuer und sie wollten ihn fortan entweder verkaufen oder die Produktion einstellen. Dies sorgte bei der Bevölkerung für Unmut und die Handwerksmeister wurden erstmals 1760 vom Magistrat gezwungen, das Ostergebäck weiterhin zu backen und kostenlos zu verteilen.[4]

Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahr 1794 wurde durch die Behörden zunächst das Backen von Weißbrot verboten, um die Folgen der Hungersnot einzudämmen. Nachdem auch im folgenden Jahr das übliche Ostergeschenk der Bäcker an die Kundschaft verweigert wurde, stieß dies in Aachen auf heftigem Protest der Bevölkerung, so dass der Rat der Stadt am 1. April 1796 entgegen seiner früheren Auffassung die Anordnung erließ, eine sofortige Nachlieferung der Osterwecken innerhalb von 10 Tagen zu bewirken. Bei Weigerung drohte eine Strafe von 50 Reichsthalern.[5]

Es dauerte ein halbes Jahrhundert, bevor die Bäcker sich erneut zum Widerstand aufrafften. Am 12. April 1846, als Aachen zu Preußen gehörte, kam es erneut zu einer „Poschweck-Revolution“, nachdem 113 Bäckermeister den Beschluss gefasst hatten, statt des Poschwecks ersatzweise 800 Brote für die Armenhäuser zu spenden, deren Produktion um ein Vielfaches kostengünstiger war. Daraufhin kam es zu halb humoristischen, halb ernsten Ausschreitungen in der Bevölkerung, in deren Verlauf auch die Fensterscheiben einiger Backstuben zu Bruch gingen und die Polizei gezwungen war, die bürgerliche Ordnung wiederherzustellen. Dabei unterstützte die preußische Stadtregierung den Standpunkt der protestierenden Bevölkerung. Einige der „Poschweck-Revolutionäre“ wurden zwar bestraft, aber die Bäcker wurden erneut gezwungen, weiterhin den Poschweck kostenlos auszuliefern. Erst im Jahre 1888 gelang es den Bäckern endlich, sich von dieser Verpflichtung zu befreien. Seither gibt es in Aachen und seinem Umland kein Freibrot mehr.